Um die 7. Übungsaufgabe zu erledigen wollte ich in der Fachbereichsbibliothek des Geschichtswissenschaft recherchieren, aber gerade als ich anfangen wollte, wurde sie geschlossen – Information für die Zukunft: sich immer über die Öffnungszeiten im Vorfeld erkundigen!
Also begab ich mich in die Hauptbibliothek, die dankenswerterweise an Freitagen nicht nur bis 14 Uhr offen hat, und recherchierte erst einmal nach den Signaturen der Referenzwerke wie dem Brockhaus, der Enzyklopädie der Neuzeit, dem Wörterbuch der Geschichte oder dem Handbuch der historischen Anthropologie. Diese Werke hab ich dem Geschichte Online Portal entnommen. Nach dieser Suche konnte ich, nach dem ich dank ToC die Inhaltverzeichnisse gesehen hatte, das Handbuch und das Wörterbuch ausschließen.
Im Brockhaus der Jubiläumsausgabe von 1996 wurde das Thema prägnant abgehandelt. Es wird auf das Synonym Wiegedrucke hingewiesen bevor eine kurze Definition von Inkunabeln folgt. Eben, dass Inkunabeln von Gutenberg bis einschließlich 1500 gedruckt wurden, nach dem Verfahren Gutenbergs, es wird auf die Wichtigkeit für die Geschichte des Buchdrucks, der spätmittelalterlichen Schrift und das widerspiegeln des geistigen Lebens im späten Mittelalter verwiesen. Er macht Angaben zur Anzahl der Werke: 40 000, davon 30 000 Bücher, in rund 500 000 Exemplaren. Zum Schluss gibt es noch Angaben zur Bibliographie „Gesamtkatalog der Wiegendrucke“, und Literaturangaben: „Handbuch der Inkunabelkunde“ von K. Haebler und „Die deutschen Inkunabeldrucker“ von F. Geldner.
Weit ausführlicher war da schon die Enzyklopädie der Neuzeit der Ausgabe von 2007. Sie beginnt wie der Brockhaus mit einer kleinen Definition. Ergänzt aber, dass die Grenze der Inkunabelzeit bereits im 17. Jahrhundert willkürlich festgelegt wurde und spricht von 27 000 – 30 000 Titeln die vor allem (80%) in Latein gedruckt wurden, der Gelehrtensprache entsprechend. Nur 6-7% auf Deutsch, 7% auf Italienisch, 4-5% auf Französisch und 1% auf Spanisch. Weiters geht die Enzyklopädie auf die Gestaltung ein und gibt Angaben zur Form, die nach Tradition der handschriftlichen Bücher großformatig und im 2-spaltigen Satz gedruckt wurden. Titelblätter fehlten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts und Rubrizierenden und Illustrationen wurden weiterhin händisch dazu gefügt. Erst 1470/80 wurden die Werke kleinformatiger, billiger und auf nichtgelehrtes Publikum zugerichtet. Davor v.a. liturgische Texte. Mit Büchern wurde auch großer Handel betrieben, Zentrum des internationalen Handels mit lateinischen Büchern war Frankfurt am Main. Abschließend gibt es noch eine Reihe Literaturangaben.
Ich konnte nicht in vielen Referenzwerken Einträge zu Inkunabeln finden, aber dafür war vor allem der Eintrag in der Enzyklopädie der Neuzeit sehr informativ. Die Recherche nach Referenzwerken ist wichtig für den ersten Einstieg in ein Thema, zur ersten Orientierung und ist vor allem wichtig wegen den weiterführenden Literaturangaben.